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Senkgarten: Einmal tieferlegen bitte!

Er ist in Privatgärten immer noch selten zu sehen, eine spannende Herausforderung für jeden Gärtner und doch überall da, wo man ihn findet, ein Anlass zum Staunen: der Senkgarten. Berühmt machte ihn Staudenaltmeister Karl Foerster, dessen oft bewunderter, großzügig bemessener Senkgarten in Potsdam-Bornim auf ein bald 100-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Doch der Senkgarten nach seinem Vorbild ist auch für heutige Gartenbesitzer mit eher kleinen Gärten geeignet.

Der Senkgarten von Staudenaltmeister Karl Foerster in Potsdam-Bornim ist seit mehr als 100 Jahren das Vorbild für tiefer gelegte Gärten. | © BGL

Der klassische Senkgarten umfasst einen meist rechteckigen Ausschnitt des Gesamtgartens und ist um einige Stufen tiefergelegt. Eine Natursteinmauer, die den Senkgarten auf allen vier Seiten einrahmt, stützt die bepflanzten Böschungen. Im Zentrum liegt ein Teich, ein blühendes Beet oder auch ein gepflasterter Platz mit einladenden Sitzplätzen. Der abgesenkte Garten ist ein Raum voller Kontraste zwischen der Strenge der rechteckigen Form und einer überquellenden Pflanzenfülle! Hier treffen nach dem Vorbild Foersters filigrane Gräser auf prächtig blühende Stauden und herrscht ein wunderbar geplantes Durcheinander aus Gehölzen, Stein- und Kübelpflanzen. Ein Senkgarten bietet Wind- und Frostschutz, die einfassende Mauer und - wenn vorhanden - Terrassenplatten erwärmen sich und geben die gespeicherte Wärme zurück. Gut für die Pflanzen - und auch Menschen haben es so im Senkgarten äußerst behaglich! Die von Foerster weiterentwickelte Gartenform hat ihren Ursprung um die Wende zum 20. Jahrhundert: Erfunden wurde er in England, insbesondere, um Duftpflanzen und Raritäten einen wirkungsvollen Rahmen zu geben. Ein Senkgarten fällt tatsächlich auf: Duftsträucher und -kräuter, aber auch Rittersporn, Phlox und Heidepflanzen werden zu Akteuren auf einer Bühne. Als Zuschauer gilt es, wenige Stufen hinabzuschreiten, um sich aufatmend an warme Steine zu lehnen und den Alltag Alltag sein zu lassen.

Der abgesenkte Garten ist ein Raum voller Kontraste zwischen der Strenge der Wegführung und einer überquellenden Pflanzenfülle. Hier treffen nach dem Vorbild Foersters filigrane Gräser auf prächtig blühende Stauden. | © BGL

Wichtig: Die Hangsicherung

Der Senkgarten braucht nicht viel Platz, im Gegenteil er schafft Weite: Da er einen Höhenunterschied in den Garten bringt, lässt er sogar kleine Reihenhausgärten größer erscheinen. Außerdem entstehen durch die Böschungen zusätzliche Flächen für eine üppige Bepflanzung. Der Bau eines solchen Gartens muss allerdings sorgfältig geplant und ausgeführt werden, vor allem, damit das Erdreich rundum nicht abrutscht.

Als erstes wird das Gelände modelliert, also eine Senke ausgehoben. Wer nicht wochenlang buddeln und Schubkarre fahren will, engagiert einen Landschaftsgärtner mit Bagger. Die Hänge sichert der Profi zusätzlich zur Mauer mit Bodendeckern. Diese mindern an den schwer zugänglichen Stellen das Auftreten von Unkräutern und halten die Erde von Anfang an zusammen - noch bevor sich die Pflanzen zu einer grünen Decke geschlossen haben können. Die Fachleute wissen auch die Trockenmauer am Fuße der Böschungen zu schmücken, die sie in sanfter Neigung bauen: In den Fugen gedeihen gut Pflanzen, die es karg lieben, und die schon nach kurzer Zeit aus allen Fugen und Ritzen quellen. Sie wachsen in schönen Schleppen hinab - farbig und lebendig gegen die Strenge der Steine! Der Reiz eines Teiches auf der untersten Ebene des Senkgartens liegt insbesondere in seiner Spiegelwirkung: Er verdoppelt das bunte Bild der Blüten ringsum und lässt sich dazu mit Seerosen und anderen blühenden Wassergewächsen bepflanzen.

Herbstzauber auf versunkenem Boden

Die Böschungen des klassischen Senkgartens sind terrassiert, was ihn optisch mit dem übrigen, höher gelegenen Grundstück verbindet. Auf flachen Steinterrassen wachsen zum Beispiel anspruchslose Gewächse mit ganz eigenem wild-romantischem Charme - so entsteht eine alpine Atmosphäre im eigenen Garten! Vor allem im Herbst zeigt der Senkgarten seine Pracht, wenn sich am prominenten Platz die Blätter von einigen Gehölzen und Gräsern gelb, rot, braun oder orange verfärben und sich die Spätsommerpflanzen allmählich mit Herbstblühern vermählen: Ruhe und Geborgenheit strahlt der Garten dann aus. Er erlaubt, da er ja Wind und Kälte durch seine Lage abwehrt, auch an grauen und kühlen Tagen, hier abzutauchen in eine harmonische Welt aus Formen, Texturen, Farben und Wohlgerüchen.

Quelle: BGL

Schlagworte Garten | Flora | Teich | Landschaft


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